
Jean B. Bingham
Jean B. Bingham, Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung der Kirche© 2022 by Intellectual Reserve, Inc. All rights reserved.Dieser Artikel erscheint hier mit freundlicher Genehmigung von TheChurchNews.com. In anderen Medien darf er nicht verwendet werden.
Christine Rappleye, Church News
Als die Frauenhilfsvereinigung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage gegründet wurde, hatten die 20 Frauen, die sich im Obergeschoss des roten Backsteinladens versammelten, zwei wesentliche Aufgaben: Leid zu lindern und Seelen zu erretten.
„Genau dieses Ziel verfolgt die Frauenhilfsvereinigung auch heute“, erklärte die Präsidentin dieser Organisation auf oberster Ebene, Jean B. Bingham, bei einem Besuch in Nauvoo in Illinois im September 2021. Und heutzutage helfen Frauen einander oft auf dieselbe Art und Weise.

„Wir kümmern uns so umeinander, wie die Frauen es in der Anfangszeit der Kirche getan haben. Sie gingen hinaus, öffneten den Blick füreinander und fanden gemeinsam heraus, was gebraucht wurde. Dann bemühten sie sich, dem gerecht zu werden“, so Präsidentin Bingham. Die Frauen kamen auch zusammen, um mehr über das Evangelium zu erfahren – so, wie Frauen es heutzutage tun. Dabei geht es darum, Seelen zu erretten.
In diesem Jahr begeht die Frauenhilfsvereinigung ihr 180-jähriges Jubiläum. Sie ist eine der ältesten und größten Frauenorganisationen der Welt.
Die Anfänge der Frauenhilfsvereinigung
Am 17. März 1842 kamen der Prophet Joseph Smith und weitere kirchliche Führer mit einer Gruppe Frauen im Obergeschoss des roten Backsteinladens zusammen, um die Frauen nach dem Muster des Priestertums zu organisieren. Emma Smith wurde als Präsidentin ausgewählt, und die Frauen beschlossen, sich „Frauenhilfsvereinigung von Nauvoo“ zu nennen.
„Ich muss daran denken, dass die Frauenhilfsvereinigung als so kleine Gruppe ihren Anfang nahm, in einem so kleinen, abgeschiedenen Zimmer. Es ist bemerkenswert, wie sehr die Frauenhilfsvereinigung seither gewachsen ist“, so Präsidentin Bingham.

Jean B. Bingham
Jean B. Bingham, Präsidentin der Frauenhilfsvereinigung der Kirche. Photo by Laura Seitz, courtesy of Church News.Copyright 2021 Deseret News Publishing Company.„Heute hat die Frauenhilfsvereinigung Mitglieder auf der ganzen Welt. Es gibt siebeneinhalb Millionen Schwestern, die Leid lindern, Seelen erretten und das Gleiche tun, um den Zweck zu erfüllen, den die Frauenhilfsvereinigung bereits 1842 bei ihrer Gründung gehabt hat“, sagte sie weiter.
„Wenn ich an einige dieser Frauen der ersten Stunde denke, bin ich erstaunt, was sie mit den wenigen Mitteln, die sie hatten, erreichen konnten“, so Präsidentin Bingham vor kurzem in einem Interview mit den Church News. „Sind wir in unserer heutigen Organisation willens, über unsere Komfortzone hinauszuschauen? Vielen von uns fällt es nicht leicht, aus dieser Zone herauszutreten und Einfluss auf die Welt zu nehmen. Am liebsten wollen wir in unserem Eckchen bleiben. Doch wir müssen etwas tun, weil wir so vieles wissen und uns klar ist, dass es einen ewigen Blickwinkel gibt – einen Blickwinkel, den viele Menschen nicht haben.“
180 Jahre Frauenhilfsvereinigung
„Ich wünschte, jeder würde begreifen, wie machtvoll die Frauenhilfsvereinigung wirken kann. Wenn wir zusammenarbeiten, liegt es in unserem Potenzial und unserer Macht, die Welt wirklich zu verändern, ja, Herz um Herz wandelt sich, wenn wir einander helfen“, erklärte Präsidentin Bingham.
Auch sie hat sich schon um Frauen in aller Welt gekümmert und dabei miterlebt, wie diese einander helfen, auf andere zuzugehen und für sie da zu sein.
„Wenn ich mit den Frauen in aller Welt spreche, lässt sich immer wieder feststellen, dass sie Schwestern sind, dass sie die gleichen Ziele haben und das gleiche Verständnis von ihrer Beziehung zum Vater im Himmel“, so Präsidentin Bingham. „Ich habe beobachtet, dass Frauen auf der ganzen Welt Erstaunliches füreinander tun.“
Weiter sagte sie: „Ganz gleich, wo wir leben, in welcher Lebensphase wir uns befinden, wie unsere sozioökonomische Situation aussehen mag: Wir haben der Kirche etwas zu geben, und der Herr wird uns dabei unterstützen. Dann werden wir gesegnet und sind auch anderen ein Segen.“

Alle Frauen ab 18 Jahren gehören in der Kirche zur Frauenhilfsvereinigung, auch diejenigen, die zeitweilig in der Primarvereinigung, bei den Jungen Damen oder in anderen Organisationen eine Aufgabe erfüllen.
„Jede gehört dazu und wir sind alle verschieden. Jede von uns hat ein einzigartiges Bündel Talente, die der Herr uns gegeben hat, und jede von uns hat viele Gelegenheiten, einen Beitrag zu leisten. Es gibt keine Frau, die nicht gebraucht wird. Wir brauchen jede einzelne“, erklärte sie bei den Interviews in Nauvoo.
„Wir brauchen die Begeisterung, die Energie und den Schwung der jungen Frauen. … Wir brauchen auch die Weisheit und Erfahrung der älteren Frauen. Und wenn wir einander ansehen und fragen: ‚Was kann ich geben? Wie kann ich andere stützen?‘, dann spüren wir, dass wir dazugehören“, so Präsidentin Bingham weiter.
Und sie selbst hat schon erfahren, wie segensreich es ist, der Frauenhilfsvereinigung anzugehören.
„Ich habe dadurch verschiedene Wege kennengelernt, wie ich eine gesunde Beziehung zu meiner Familie und zu anderen Menschen aufbauen kann. Vor allem jedoch hat mich die Frauenhilfsvereinigung im Evangelium Jesu Christi verankert. Daher hat sich die Organisation für mich als großer Segen erwiesen.“
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